Allgemeine Richtlinien
Der BvPPF ist ein Dachverband, dessen Weiterbildungsstätten die mindestens drei Jahre dauernde Fort- bzw. Weiterbildung in psychoanalytischer Paar- und Familientherapie mit jeweils eigenen Akzentuierungen durchführen. Gemeinsam ist allen Weiterbildungsstätten der Rückgriff auf den Reichtum der psychoanalytischen Tradition, um daraus unter den aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen eine Theorie und Praxis psychoanalytischer Paar- und Familientherapie zu entwickeln, die den Paaren und Familien, die um Hilfe nachsuchen, bestmögliche Unterstützung zukommen lassen können. In diesen Rahmenrichtlinien finden sich die allen Weiterbildungsstätten gemeinsamen Basics oder Mindestanforderungen für die Fort- bzw. Weiterbildungskurse.
Die Rahmenrichtlinien für die Weiterbildung als PDF-Druckversion
Ziele
Die Fort- bzw. Weiterbildung soll dazu befähigen:
- bewusste und unbewusste innerpsychische und intersubjektive Prozesse sowie die oftmals unbewusste Dynamik ihres Zusammenspiels bei Paaren/Familien zu verstehen,
- die Rolle als Therapeut:in reflektiert einnehmen zu können, wozu eine spezifische Haltung gehört, die psychoanalytisch geprägt ist (vgl. v. a. die Konzepte szenisches Verstehen, interpersonelle und intrapsychische Abwehr, Widerstand, transgenerationale Perspektive), und die zugleich in neugierig-interessierter Offenheit gemeinsam mit dem Paar/der Familie die jeweilige besondere Konstellation zu verstehen sucht,
- Übertragung- und Gegenübertragungsprozesse analysieren und für die Therapie nutzbar machen zu können und dies konstruktiv mit einem Verständnis der aktuellen, gegenwärtigen Beziehung und insbesondere der entstehenden Bindung zu verknüpfen,
- psychische Störungen erkennen und in der Schwere ihrer jeweiligen Ausprägungen einordnen zu können (paar-und familiendiagnostische Kompetenz),
- Ziele entsprechend dem therapeutischen Prozess des Paares/der Familie gemeinsam anzupassen bzw. zu verändern,
- neuere Herausforderungen in der Paar- und Familientherapie (z.B. neue Lebensformen von Familien und Paaren, Flucht und Migration usw.) kennenzulernen und entsprechende therapeutische Handlungskompetenz zu erlangen.
Inhalte
Hier werden lediglich die Essentials einer psychoanalytischen Paar- und Familientherapie aufgeführt. Die Weiterbildungsstätten nehmen in der Regel jeweils eigene zusätzliche Schwerpunktbildungen vor, wie beispielsweise in Form der Sozialtherapie in Gießen und Berlin oder setzen einen spezifischen Fokus, wie beispielsweise die Beschränkung auf Paartherapie in Frankfurt und Wien. Genaueres dazu findet sich auf den Websites bzw. in den Kursunterlagen der jeweiligen Weiterbildungsstätten.
Rahmen der Therapie
- Das Erstgespräch
- Dokumentation
- Settingvarianten
- Beendigung oder Abbruch der Therapie
- Interaktionen zwischen Helfersystemen
Diagnostik
- Indikationsstellung am Beginn
- Paar-/Familiendynamik bei verschiedenen Störungsbildern und Problematiken – von Erziehungsproblemen bis zu Persönlichkeitsstörungen (z. B. mit Hilfe von OPD Paar/ Familie)
Konzepte und Handlungskompetenz
- Therapeutische Haltung in der Paar-/Familientherapie
- Szenisches Verstehen, Übertragung, Gegenübertragung
- Interpersonelle und intrapsychische Abwehr (z.B. projektive Identifizierung; Rollenzuschreibungen; Kollusionen), Widerstand
- Transgenerationale (Mehrgenerationen-) Perspektive, Loyalitätsdynamik
- Objektbeziehungstheorien, Bindungstheorie, Mentalisierung
- Konzeptuelle familientherapeutische Entwicklungen (einschließlich struktureller und systemischer Methoden)
- Konzeptuelle paartherapeutische Entwicklungen (deutsch- und englischsprachiger Bereich)
- Umgang mit neueren Herausforderungen (z.B. Veränderungen Paar- bzw. Familienmodelle; Flucht und Migration)
Voraussetzungen
Die Fort- bzw. Weiterbildung richtet sich an Psychoanalytiker:innen, ärztliche und psychologische Psychotherapeut:innen, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen, Fachärzt:innen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie und Psychotherapie, Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie sowie an Interessent:innen aus allen anderen Berufsgruppen, die in und mit zwischenmenschlichen Beziehungen arbeiten, wie Sozialarbeiter:innen, Sozial-, Diplom-, Sonder- und Heilpädagog:innen, Erzieher:innen, Lehrer:innen, Theolog:innen, Richter:innen, Anwält:innen, in Pflegeberufen Tätigen, Bewährungshelfer:innen, Supervisor:innen, Mitarbeiter:innen in Beratungsstellen, Kliniken, Heimen, Gefängnissen, Jugendämtern u.ä.
In unseren Weiterbildungskursen werden die unterschiedlichen Berufsgruppen zusammengefasst.
Hinweis: Der Umfang der für die Fort- bzw. Weiterbildung zugelassenen Berufsgruppen unterscheidet sich je nach Weiterbildungsstätte. Auf der Website der jeweiligen Weiterbildungsstätte werden die dort zur Fort- bzw. Weiterbildung zugelassenen Berufsgruppen genannt.
Mindestanforderungen
Aus inzwischen langjähriger Erfahrung haben sich für die Ausbildung folgende Mindeststandards als verbindlich bewährt:
- 150 Std. Einzelselbsterfahrung oder 75 Doppel-Std. Gruppenselbsterfahrung in einem psychoanalytisch begründeten Verfahren. Diese Selbsterfahrung wird außerhalb der jeweils angebotenen Weiterbildung erworben.
- 120 Std. Seminare in Theorie und Behandlungstechnik
- 40 Std. Familienselbsterfahrung (Erläuterung: Diese Selbsterfahrung fokussiert auf die Interdependenz der Beziehungserfahrungen aus der eigenen Herkunftsfamilie mit den daraus erwachsenden Übertragungsbereitschaften auf Klienten (Paare, Familien) sowie Menschen des beruflichen Umfelds.)
- 120 Std. paar-/familientherapeutische Arbeit mit mindestens vier Fällen unter Supervision, davon mindestens ein längerer Prozess von ca. 15-25 Std. und mindestens zwei Kurzzeittherapien. Es sollen Fälle sowohl im Paar- als auch im Familiensetting behandelt werden. Die Fallarbeit findet angepasst an den jeweiligen beruflichen und institutionellen Rahmen statt.
- 80 Std. Supervision
- Abschluss: Eine schriftlich dokumentierte Therapie, die in einem kasuistischen Seminar vorgetragen wird. Hinsichtlich der Originalität dieser Abschlussarbeit gelten die üblichen akademischen Standards.
Es wird ein Zertifikat über die Weiterbildung in “Psychoanalytischer Paar- und Familientherapie” ausgestellt, das zur Vollmitgliedschaft im BvPPF berechtigt.
Die einzelnen Institute haben eigene Lehrpläne/Curricula erstellt, die die jeweiligen Schwerpunkte der Institute berücksichtigen. Sie sind beim jeweiligen Institut erhältlich.
Fort- bzw. Weiterbildung in psychoanalytischer Paartherapie
Wenn die Weiterbildung auf Paartherapie fokussiert ist, gilt die beschriebene Stundenanzahl gleichermaßen. Die zu behandelnden Fälle sind dann Paartherapien.
Bei den Weiterbildungsinhalten sind auch zentrale familientherapeutische Konzepte zu vermitteln.
Das Zertifikat wird ausgestellt auf “Psychoanalytische Paartherapie”. Es berechtigt zur Vollmitgliedschaft im BvPPF.
Bewerbung
Wie bewerbe ich mich? Weitere Informationen über die Weiterbildungen an den einzelnen Instituten werden auf Anfrage von den Instituten zugeschickt, zusammen mit einem Bewerbungsformular, das ausgefüllt an die Weiterbildungsstätte zurückgeschickt wird. Diese Unterlagen könne Sie auch per E-Mail oder unter der jeweiligen Internet-Adresse der Institute anfordern. Die Adressen finden Sie im jeweiligen Reiter der Institute.
Der Weiterbildungsausschuss
Hier finden Sie eine Liste aller Mitglieder des
Ausschusses und ihrer E-Mailadressen in der Übersicht.
Aktuelle Weiterbildungen
Die aktuellen Weiterbildungsmöglichkeiten finden sie unter der Rubrik Veranstaltungen.
Liste der Supervisorinnen und Supervisoren nach PLZ
Guerra, Simon
Merseburger Str. 52
06110 Halle
tel 0345 97739950 www.ptzentrum.de
Psychologischer Psychotherapeut
Joraschky, Peter
Prof. Dr. med.
Fetscherstr. 74
03107 Dresden
tel 0351 2636269
PSA
Langenberger, Rene
Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut; Paar- und Familientherapeut
Moritz, Kathrin
FÄ für Nervenheilkunde; ZB Psychotherapie TP, Analytisch-interaktionelle Gruppentherapeutin
Adam-Lauterbach, Dorothee
Dr. phil., Dipl. Psychologin
PSA (DGPT) Psychologische Psychotherapeutin
Benz, Ute
Dr.
Baldersheimer Weg 26
12349 Berlin
tel 030 74375152
AKJP, Analyt. Paar- und Familientherapeutin, Dozentin, Supervisorin
Kleinschnittger, Joseph
Dipl.-Psych.
Psychologischer Psychotherapeut (TF); Supervisor
Koch, Kristin
Dipl.-Psych.
Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie (TP)
Pupillo, Giulia
FAE für Psychiatrie und Psychotherapie (TF)
Querfurth, Renate
Dipl. Pädagogin
Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin (TF)
psa Paar- und Familientherapie
Sailer, Petra Elisabeth
Klinische Psychologin, Psychotherapeutin i. A.
Psychoanalytische Paar- und Familientherapie
Schmidt, Tanja
Rheinstr. 48
12161 Berlin
tel 030 85079017
Psychologische Psychoth. Dipl.-Psych., M. A., Psa Paar- und Familientherapie
(BvPPF), Psa Eltern-Säug-lings-Kleinkind-Psychoth., Psychotraumatologie, Supervisorin (DGSv)
Staats, Hermann
Prof. Dr. med.
PSA
Gruppenanalytiker
Haagen, Miriam
Dr. med.
Ärztliche Psychotherapeutin für Kinder u. Erwachsene (TP)
Kyek, Heide
Dipl.-Psych.
Holbeinstr. 18
28209 Bremen
tel 0421 3498052
PSA
Lehr-/Kontrollanalytikerin (DGPT)
Neemann, Imke
FAE für Neurologie, Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie. Psychotherapeutin (TF); analytisch-interaktionelle Gruppentherapeutin
Schwarz, Julia
Dr. med.
Flüchtlingsambulanz für Kinder, Jugendliche und ihre Familien Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
Martinistr. 52
20246 Hamburg
te 040 47193080
Timmermann, Helene
Dr. phil.
Dipl. Soz. Päd.
Dipl. Supervisorin
AKJP
Walter, Joachim
Dr.
FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und -psychotherapie
Klemann, Manfred, Dr.
Goetheallee 8
37073 Göttingen
0551 56815
PSA
Kreische, Reinhard
Prof. Dr. med.
Am Goldgraben 8
37073 Göttingen
tel 0551 59992
PSA, Paartherapie, Gruppen- therapie
Reich, Günter
Prof. Dr.
Humboldtallee 38
37073 Göttingen
tel 0551 395500
PSA
Stein, Sabine
Dipl.-Psych.
Calsowstr. 12
37085 Göttingen
tel 0551 541544
PSA
Berner-Mühlhans, Sabine
FAE für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie (TF)
Breidert-Achterberg, Ulrich
Facharzt f. Psychother. Medizin, Psychoanalytiker
Brosig, Burkhard
Prof. Dr. med.
Zentrum für Psychosomatische Medizin
Ludwigstr. 76
35392 Gießen
tel 0641 9945631
fax 0641 9945659
PSA
Grothe, Klaus-Dieter
FA f. Kinder u. Jugend- psychiatrie/-psychotherapie;
FA f. Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie
Grotmann, Elisabeth
Dipl. Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Heinz, Hubert
Psychoanalytiker, Psychologischer Psychotherapeut
Rink, Corina
Paar-, Familien- und Sozialtherapeutin; Fachberatung Psychotraumatologie
Wirth, Hans-Jürgen
Prof. Dr. rer. soc.
Dipl.- Psych.
PSA, Psychologischer Psychotherapeut
Wohlfarth, Philomena
Dipl. Psychologin
Psychoanalytikerin, Psychologische Psychotherapeutin
Reichert, Yesim
FÄ für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Romer, Georg, Prof. Dr. med.
Direktor der Klinik für Kinder-/Jugend- psychiatrie, -psychosomatik,
-psychotherapie Universitätsklinikum Münster Schmeddingstr. 50
48149 Münster
tel 0251 8356673
FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Zurzeit keine Angebote im Postleitzahlbereich 5.
Böttger, Bernd
Dr. rer. med./ Dipl. Psych.
Psychoanalytiker (DPV)
Leiter Institut für Paartherapie e.V. Frankfurt am Main
Colditz, Christine
Dipl.-Psych.
PSA
Dill, Marietta
Dipl. Soz. Arb.
Paar- und Familientherapeutin
von Eicke, Sibylle
Für Terminabsprachen:
Am Hohen Wald 12
65388 Schlangenbad-Georgenborn
tel 06129 81338
Praxis in Berlin:
Wielandstr. 17
10629 Berlin (Charlottenburg) tel 030 37591873
AKJP
Hübschen, Sylvia
Dipl. Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Kocher, Klaus
Dr. med.
Arzt f. psychotherapeutische Medizin,
Psychoanalytiker (DPV)
Riehl-Emde, Astrid
Prof. Dr. phil.
Psychologische Psychotherapeutin (TP)
Rottländer, Peter
Dr.
Baustr. 11
60322 Frankfurt am Main
tel 0178 4986306
paartherapie-und-beratung.de
Paar- und Familientherapeut
Seifert-Karb, Inken
Praxis für Psychoanalytische Paar- und Familientherapie
An der Stadtmauer 2
61476 Kronberg
tel 06173 601263
Dipl. Pädagogin, Paar- und Familientherapeutin
Singer, Werner
Dipl. Sozialarbeiter/ -Pädagoge
Approbierter Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut (VAKJP) Paar- und Familientherapeut (BvPPF)
Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch
fundierte Psychotherapie,
Sachverständiger
Familienrecht und
Jugendhilfe (PTK Saarland)
Stasch, Michael
Dipl. Psychologe
Kußmaulstraße 5
69120 Heidelberg
tel 06221 7288210
fax 06221 7288211
www.psychotherapie-stasch.de
PSA; psychologischer Psychotherapeut
Weirauch, Ines
MA Soziologie, Erziehungs-wissenschaften, Fortbildung
Pilz, Ingrid M.
SV-Ort: PSA Institut Stuttgart Hohenzollern-Str. 26
70178 Stuttgart
AKJP
Sohni, Hans
Dr. med.
FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherpie;
FA für psychotherapeutische
Medizin (und Psth, PSA)
Postpischil, Stefan
Dipl.-Psych.
Weningstr. 10
81547 München
tel 089 69387782
PSA
Schneider-Henn, Karin
Ismaningerstr.74
81675 München
tel 089 983536
mobil 0173 9305101
AKJP
Schwarz, Karl
Marktstr. 6
88212 Ravensburg
tel 0751 36315-0
fax 0751 36315-28
www.schwarz-praxis.com
FA für Kinder- u. Jugendpsychiatrie, -Psychotherapie
Arnold, Stephan
Dr.
Am Kübelweiher 3
91336 Heroldsbach
tel 09190 997706
PSA
Schäfer, Hildegard
Zickstr. 6
90429 Nürnberg
tel 0911 262337
PSA
Söllner, Wolfgang
Prof. Dr. med.
Klinik f. Psychosomatik und psth. Med. Klinikum Nürnberg,
Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1
90419 Nürnberg
tel 0911 398-2839
fax 0911 398-3675
PSA