Dipl.-Psych. Dr. Johhannes Huber
„Der Kinderblick auf Vater und Mutter“
Sowohl in Theorie und Forschung als auch in der erzieherischen Alltagspraxis galt die Aufmerksamkeit bislang fast exklusiv dem Blick von Erwachsenen auf
Kinder. Allzu oft glauben die „Großen“ – so auch Eltern – zu wissen, was in den „Kleinen“ vor sich geht. In Umkehrung dieser eingefahrenen Blickrichtung werden Kinder dazu ermutigt,
ihre ganz individuelle Sicht auf Vater und Mutter zu offenbaren. Dabei erweist sich die forschende Suche nach zuverlässigen Hinweisen auf scheinbar so einfache Fragen wie „Was wünscht sich ein Kind vom Vater?“ als anspruchsvolle Herausforderung.
Zur Erschließung der „Perspektive vom Kinde aus“ sind unterschiedliche Zugangswege möglich – und nötig. Neben sprachlichen Mitteilungen sind ebenso
indirekte Ausdrucksformen (z.B. im Spiel szenisch zur Schau Gestelltes, Zeichnungen) wichtige Schlüssel, um sich den Aussagen über kindliche Bedürfnisse im
Allgemeinen und ihres Beziehungserlebens von Vater und Mutter im Speziellen annähern zu können.
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Prof. Dr. Kirsten von Sydow "sexuellen Aspekte von Elternschaft und Paarschaft"
Medien vermitteln uns, dass wir alle ständig begehrenswert und leidenschaftlich sein sollten und dass Sex – auch bei langjährigen Paaren - andauernd stattfinden sollte. Die Realität ist jedoch, dass Sexualität großen Schwankungen unterliegt und dass Menschen sich auch darin unterscheiden, welchen Stellenwert Sexualität überhaupt für sie hat und was ihnen erotisch-sexuell wichtig, unwichtig oder unangenehm ist.Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick über die Variabilität sexuellen Erlebens und Verhaltens und „normale“ Entwicklungsprozesse der Sexualität in Partnerschaften.
Verbreitete erotisch-sexueller Probleme (z. B. sexuelles Desinteresse und Langeweile, unterschiedliche sexuelle Wünsche, Erektionsstörungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Probleme in Zusammenhang mit außerehelichen Beziehungen) und wichtige Einflussfaktoren (z. B. Geschlecht, Alter, Beziehungsdauer, Elternschaft, Erkrankungen, psychische Belastungen und Traumatisierungen) werden dargestellt.
Abschließend wird darauf eingegangen, was Menschen tun können, die unter sexuellen Problemen leiden (z. B. Akzeptanz; Selbsthilfe; ärztliche Beratung und Medikamente; Einzel-/Paar-Beratung und/oder -Psychotherapie) und diskutiert, inwieweit wir alle mit „eingebauten“ Konflikten leben müssen, die sich auch in unserer Sexualität auswirken.
Die Ausführungen werden illustriert durch Zitate und Fallbeispiele.
Literatur: - Sydow, K. v. (1994). Die Lust auf Liebe bei älteren Menschen (2. Auflage). München: Ernst Reinhardt Verlag. (Reinhardts Gerontologische Reihe, Bd. 5). - Sydow, K. v. (2015). Systemische Therapie. München: Ernst Reinhardt Verlag. - Sydow, K. v. & Seiferth, A. (2015). Sexuelle Beziehungen (Praxis der Paar- und Familientherapie). Göttingen: Hogrefe Verlag. |
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Miriam Haagen „Ich muss jetzt allein weiterlaufen“ : Wie gelingt Familienleben nach Tod des Partners?
Das Ende emotional bedeutsamer Verbindungen löst stärkste psychologische Reaktionen bei den Angehörigen aus.
Das familiäre Gleichgewicht muss sich neu ausbilden. Jedes Familienmitglied trauert anders und diese Unterschiedlichkeit kann hilfreich und unterstützend erlebt werden, aber auch zu Spannungen, Missverständnissen und Konflikten führen. Für den Prozess der Neuanpassung nach dem Tod einer ihrer Mitglieder suchen Familien mitunter Rat und Hilfe bei PsychotherapeutInen.
Verwitwete Eltern können in ihrer emotionalen Responsivität eingeschränkt sein, was für Kinder und Jugendliche bedeuten kann, mit bedrohlichen Realitäten und Fantasien allein zurechtkommen zu müssen bzw. in einer Art Rollenumkehr, ihre Eltern beschützen zu wollen.
Diese besondere familiäre Situation wird anhand von Beispielen dargestellt und die Differentialindikation zwischen Beratung der Familie, familientherapeutischen Gesprächen und einer Psychotherapie eines einzelnen Familienmitgliedes erörtert.
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Dr. Walter Paarbeziehung und Elternschaft
Paarbeziehung und Elternschaft sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt können aber auch in ein gemeinsames Wachstum münden mit dem Gefühl von Hoffnung und Zukunft.
Geschlechtsspezifische Faktoren sind einer von vielen Gründen eine Heimat zu verlassen, Zerstörung von Sexualität ist ein Ziel von Folter ebenso wie die Erzeugung von chronifiziertem Misstrauen bei traumatisierten Menschen.
Kulturdifferenz im Exil belastet und befreit. Kinder werden zum oft auch überforderten Symbol des Überlebens.
Belastungen und Chancen, soziale und unbewusste Faktoren, die Elternschaft und Paarbeziehung im Exil prägen, werden anhand von Vignetten und Narrativen aus Forschungsinterviews und Familientherapien im Exil erläutert.
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Dr. Schleske Vom Übergang zur Elternschaft
Die Schwangerschaft und die Zeit danach ist mit einer veränderten psychischen Konstellation verbunden, vergleichbar der Adoleszenzentwicklung.
Heutzutage haben Väter andere Möglichkeiten daran teilzuhaben und von der Entwicklungskrise zu profitieren. Unter welchen Umständen gelingt die Transformation?
Was ist die angemessene therapeutische Haltung und Intervention?
Das Thema wird plastisch anhand der Schriften von Sylvia Plath und Ted Hughes, sowie Fällen aus der Babyambulanz.
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Dr. rer. Dipl.-Psych. Martin Merbach Fremde Vertraute - Wenn Paare Eltern werden am Beispiel bikultureller Partnerschaften… Die Geburt des ersten Kindes stellt viele Partnerschaften vor eine Herausforderungen. Der Partner / die Partnerin wird in einer plötzlich neuen Situation gesehen, was oftmals auch mit Gefühlen von Fremdheit verbunden ist. Ausgehend von einem entwicklungspsychologischen Verständnis von Fremdheit wird im Vortrag am Beispiel bikultureller Partnerschaften die Dynamik dieses Erlebens beim Übergang zur Elternschaft näher beleuchtet. |
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